Montag, 25. April 2011

Bogatá, Villa de Leyva und Honda

Da irgend so ein nette Zeitgenosse ja in Ecuador Martinas Kreditkarte entwendet hatte, mussten wir nach Bogatá zur Schweizer Botschaft, wo sie sich den Ersatz hatte hinschicken lassen. Nach dem Verkehrschaos in Pasto war klar gewesen, dass wir nicht per Velo in die kolumbianische Hauptstadt gehen würden. Und da Martinas Sehnen dringend eine längere Pause brauchten, war die Sache klar. Nach drei Tagen in Cali setzten wir uns in einen Bus und verbrachten eine kalte (Klimaanlage) Nacht auf gar nicht so unbequemen Sesseln. Bogatá empfing uns kühl, mit Regen und einer langen Warteschlange für die Taxis. Der Empfang in Bogatás Casa de Ciclistas war wärmer, obwohl die Besitzer des Hauses gerade nicht anwesend waren. Zu unserer Überraschung waren dafür die Deutschen Paola und Igel (und Rambo und Caramba) da, die wir zwar noch nie persönlich getroffen hatten, jedem Südamerika-Ciclista aber ein Begriff sind. Den beiden gehört die Casa de Ciclistas in San Agustín und auf ihrer Website befindet sich die berühmte Liste der Casas in Lateinamerika. Eigentlich hatten wir ja geplant, in San Agustín vorbeizugehen, die Casa ist im Moment aber geschlossen, weil Paola und Igel selber wieder auf Reisen sind. Vor ihrem Abflug nach Deutschland, von wo aus sie ihre Tour auf Triciclas, Dreirädern, starten werden, waren auch sie einige Tage in Bogatá stationiert um die letzten Vorbereitungen zu treffen (sie reisen mit zwei Hunden, das ist etwas komplizierter).

Ein paar Stunden nach unserer Ankunft setzten wir uns in einen Bus und steuerten die Schweizer Botschaft an. Uns war zwar nicht ganz klar, wo wir aussteigen mussten, aber Kolumbianer sind bekanntlich äusserst hilfsbereit und und wenn die gefragte Person vor uns aussteigen musste, wurder der Job, den Gringas zu helfen, kurzerhand weitergereicht. So stiegen wir an der korrekten Stelle aus und wurden in die richtige Richtung gewiesen. Die Schweizer Fahne vor einem modernen Büroturm stach natürlich ins Auge und wäre eigentlich ein Foto wert gewesen, aber leider kommen Kameras nur noch mit, wenn wir etwas wirklich interessantes zu sehen erwarten. Die Sicherheitskontrolle beim Eingang glich denjenigen in Flughäfen und wir erwarteten schon ein längers Prozedere und waren ganz überrascht, als wir da ruck zuck durch waren. Die Frage, ob die Señoritas denn Schweizerinnen seien, bejahten wir, ohne einen Pass zeigen zu müssen. Und schon standen wir im obersten Stock in der Botschaft, wo Martina gesagt wurde, die Person, mit der sie korrespondiert hatte, arbeite nicht mehr dort. Das erklärte auch, warum sie auf ihr letztes Mail keine Antwort erhalten hatte. Ihre Kreditkarte wartete aber schon auf sie und innert wenigen Minuten standen wir wieder draussen im Regen.

Die zweite Mission des Tages hiess Bicicleterías finden. Ich brauchte einen neuen Bikecomputer (der Alte ist eines Morgens tot aufgewacht) und ich war auch auf der Suche nach Ersatz für mein zu Ende gehendes Teflonschmiermittel, Martina brauchte eine neue Kette. Das Compüterli war kein Problem, das Schmiermittel schon eher. Ich fragte in mindestens fünf oder sechs Läden, von denen einige wenige zwar FinishLine-Produkte hatten, aber nicht dasjenige, das ich gerne gehabt hätte. Ohne viel Hoffnung ging ich in einige weitere Tiendas während Martina ihre Kette aussuchte. Und siehe da, es lohnte sich eben, nicht gleich aufzugeben. Auch Martina hat sich gleich eines der kleinen Fläschlein besorgt.

Unseren zweiten Tag in Bogatá verbrachten wir mit einem Besuch in Zipaquirá, einem kleinen Städtchen einige Kilometer nördlich der Stadt. Die Attraktion dort ist eine Salzmine, in der es eine unterirdische Kathedrale gibt. Dorthin führt ein langer Gang, entlang dem diverse "Kammern" mit beleuchteten Kreuzen angebracht sind. Wirklich spektakulär ist jedoch die Kathedrale selber, die aus drei riesigen Sälen besteht, zwischen denen Säulen mit einem Durchmesser von ca. 10 m die Decke halten.

"Kirchenschiff" der Catedral de Sal.

In den diversen "Nebenschauplätzen" gibt es Dinge zu sehen wie eine grosse Wand voller weissen Salzkristallen, die mit wechselnden Farben beleuchtet werden. Dort gibt es auch professionelle Fotografen um das Erinnerungsfoto sicherzustellen. Martina und ich haben das verschmäht und lieber die blau angeleuchtete Krippenszene bewundert.

Krippenbild aus Salz.

Anschliessend an die geführte Tour wurde noch ein 3D-Film über die Geschichte der Mine und des Salzabbaus gezeigt. Der war noch interessant, irgendwie hat aber die Sache mit dem 3D nicht ganz geklappt. Könnte allenfalls an den billigen Papierbrillen gelegen haben. Wir hatten auch noch einen Eintritt in das Museum der Mine gelöst, was sich aber nicht wirklich gelohnt hatte. Insgesamt war die Mine und die Kathedrale aber durchaus ein Besuch wert gewesen, leider hatte eine komische Kopf- und Bauchschmerzen-Attacke mir den Spass etwas vermiest.

Tags darauf fanden wir, dass wir nun noch das Zentrum von Bogatá sehen müssten. Dort steht auch das Museo del Oro, welches uns als interessant angepriesen wurde. Also sind wir dahin, waren froh über den günstigen Eintrittspreis und studierten dann bestimmt etwa drei Stunden lang die unterschiedlichsten goldenen Gegenstände und schauten Filmlis über Techniken der Goldschmiede, historischer Goldabbau u.ä. Das Museum war riesig und in der Tat spannend, die Sammlung an alten Goldschmuckstücken immens und wir total geplättet als wir alles angeschaut hatten. Ich hätte gerne noch das Museo de Esmeraldas besucht, hatte aber keine Energie dafür übrig. In Kolumbien gibt es grössere Smaragtvorkommen und sie sollen hier verhältnismässig günstig sein. Auch in den Souvenirläden in der Salzmine gab es schönen Schmuck und Steine zu kaufen, aber "günstig" ist wohl relativ.

Immerhin schafften wir es noch bis zur Plaza Bolívar, die jedoch nicht sehr bevölkert war, im Regen macht Stadtbummeln eben keinen Spass. Ich fragte mich dort jedoch, wie lange uns Simón Bolívar noch begleiten wird. Seit vielen Monaten gab es in jeder Stadt, ja jedem Dorf mindestens eine nach dem Libertador benannte Strasse oder Plaza, in Kolumbien scheint er speziell beliebt zu sein, auch diverse Geschäfte tragen seinen Namen. Verständlich, immerhin waren Kolumbien und Venezuela die ersten Länder, aus denen er die Spanier rausgeschmissen hatte. Und da Panamá ursprünglich ja zu Kolumbien gehörte hatte, müsste er dort eigentlich auch noch gegenwärtig sein. Wir werden ja sehen.

Plaza Bolívar in Bogatá.

Am folgenden Morgen sollten wir Julio treffen, einen Freund von Martina, den sie in Argentinien getroffen hatte und der uns zu sich nach Honda eingeladen hatte. Unser Versuch, per Bus zum verabredeten Ort zu fahren, schlug fehl. Offenbar wollen Busfahrer keine grossen Rucksäcke befördern, jedenfalls hielt keiner für uns an. Per Taxi waren wir dann schnell dort, deutlich schneller als Julio, der, wie es sich für einen Latino gehört, mit etwa eineinhalb Stunden Verspätung auftauchte. Da er ebenfalls noch von Freunden eingeladen war, fuhren wir erst nach Villa de Leyva, einem herzigen aber sehr touristischen Ort einige Fahrstunden nördlich von Bogatá. Martina und ich sollten dort zwei Nächte in einem Hotel schlafen, wobei es sich als gar nicht so einfach herausstellte, eine günstige Unterkunft zu finden. "Günstig" hiess für uns COP 20'000 für uns beide, das billigste, das wir in Leyva fanden war COP 25'000 (ca. CHF 12) pro Person. Dafür war unser Zimmer ruhig, es bellten keine Hunde, es schrien keine Hähne und wir hörten keine Autos. Dazu gab es Fensterläden, die man schliessen und so für totale Verdunkelung sorgen konnte. Paradisisch.

Am Morgen darauf spazierten wir durch das Dorf, das wegen seiner gut erhaltenen kolonialen Architektur und seiner grossen Plaza bei Touristen bekannt ist. Bei uns machte sich vor allem die französische Bäckerei beliebt, wo es ganz normales Brot zu kaufen gab. Das war nicht irgendwie komisch süss (in Kolumbien ist fast alles süss) oder sonst sonderbar, es war einfach Brot! Interessant war auch ein Restaurant oder eine Bar mit dem Namen Dorfkneipe, in Kombination mit einer peruanischer Fahne.

¿Peruanische Dorfkneipe?

Wir trafen Julio und seine Freunde und gingen einen feinen Jugo trinken. Anschliessend schauten Martina und ich uns den örtlichen Mercado an und besuchten das Mariposario, wo jede Menge Schmetterlinge herumtanzten. Abends gingen wir ins "Kino" den kolumbianischen Film "Los Colores de la Montaña" schauen, von dem wir aber leider so einiges nicht verstanden da der Film in den Bergen spielte und uns jenes Spanisch ziemlich Chinesisch vorkam.

Riesige Plaza in Villa de Leyva.

Am nächsten Morgen holte Julio uns wieder ab und wir fuhren nach Honda. Wegen den starken Regenfällen war die Hauptverbindung verschüttet und wir mussten fast bis nach Bogatá zurück und dort auf einem schmalen, kurvigen Strässlein die Berge überqueren. Auch dort gab es einige kritische Stellen, die Strasse war aber durchgehend befahrbar. Die Landschaft bestand aus jenen wilden grünen Hügeln, die mir schon früher so gut gefallen hatten. Abens um sieben Uhr erreichten wir Honda, wo es für unsere Verhältnisse drückend heiss war (25 ºC und feucht).

Wir "checkten ein" im Haus von Julios Schwester, einem grossen alten Haus im kolonialen Stil. In seinem eigenen Haus hätte er zwar auch Platz gehabt, er befindet sich aber gerade in der Trennung von seiner Frau und wollte keine Gerüchte provozieren, indem er zwei Gringas bei sich einquartierte. Sein Haus, ebenfalls ein altes koloniales Haus, war topmodern umgebaut und hatte sogar einen kleinen Pool. Und selbstverständlich hatte er eine Empleada, eine Angestellte, die extra um diese Zeit gekommen war und uns ein Abendessen zubereitete.

Für den nächsten Tag war ein Ausritt auf Julios Finca geplant. Offenbar hatte er sich einiges zeigen zu lassen und zu besprechen mit dem Chef seiner Arbeiter. Als wir auf diesen Pferden sassen, wurde Martina und mir erst bewusst, wie gut und fit jene Pferde in Vilcabamba gewesen waren. Unsere Gäule hier schienen nicht wirklich Lust gehabt zu haben, irgendwohin zu gehen, und unsere Versuche sie anzutreiben, brachten nie längerfristigen Erfolg. Die hügelige Landschaft gefiel uns jedoch gut. Es wäre bestimmt noch cool, so einen "Bauernhof" zu besitzen.

Tags darauf war nicht mehr so viel Action angesagt. Wir gingen mit Julio die Stadt anschauen und waren beeindruckt vom Hochwasser des Río Magdalena. Wie an so vielen Orten befinden sich auch hier die Armenquartiere gefährlich nahe am Fluss und viele Häuser waren jetzt bis unter die Dächer überflutet. Die Leute, die ohnehin schon kaum was haben, leben jetzt in Zelten. Immerhin hat die Polizei die Quartiere abgesperrt um unerwünschte Gafferei zu unterbinden. 

Der Río Magdalene führt Hochwasser.

Zurück in Julios Haus wartete schon seine Empleada mit dem Mittagessen auf uns. Den Nachmittag verbrachten wir im Pool und auf den Liegestühlen, nicht ohne an die Leute zu denken, die in ihren Zelten sassen und auf den Rückgang des Hochwassers warteten (und sie müssen noch lange warten). Der folgende Tag verlief ähnlich. Am Vormittag gingen wir zum Bolivariano-Büro, der Busgesellschaft mit den bequemsten Fahrzeugen/Sitzen um unsere Boletos für die Rückfahrt nach Cali zu kaufen. Ganz so einfach war das aber nicht. Es gab zwar einen direkten Bus, der aber von einer anderen Stadt kam und nur Tickets erhältlich waren, wenn der Bus dort nicht vollbesetzt losfuhr. Da man das jetzt noch nicht wissen konnte, gab es auch nichts zu kaufen. Wir mussten also am folgenden Tag ab Mittag anrufen oder vorbeikommen, dann würde die Information erhältlich sein. Ok, whatever. 

Da mich das Hochwasser beeindruckt hatte, ging ich nochmals auf eine Brücke über den Río Magdalena um die Fluten zu beobachten. Während ich so dastand und hinunterschaute, hörte ich plötzlich Lärm vom Ufer her und sah die Wand und ein grosser Teil des Bodes eines Hauses einstürzen. Krass. Einfach so, bumm, krach und das halbe Wohnzimmer lag im Fluss. Tat weh, das zu sehen, auch wenn diese Häuser an Orten gebaut waren, wo wohl eben keine Häuser stehen sollten.

Schadensbegutachtung. Diese Wand und der Boden
 sind gerade eben ingestürzt.

An jenem Abend waren wir bei Freuden von Julio eingeladen. Als wir ankamen, wurden Martina und ich erst einmal durch das gesamte Haus geführt und waren mittelmässig sprachlos. Das waren ehemals zwei grosse koloniale Häuser, die vereint und umgebaut worden waren. Der Stil war ebenfalls supermodern, es gab kein Glas, viele Öffnungen, einige Zimmer waren nur mit Vorhängen getrennt. Es floss eine Art Bach durch das Haus und es wuchsen viele Pflanzen, ja Bäume im Haus und in einer Art Hof. Es gab drei Terrassen mit Aussicht auf die Stadt, eine Wiese, ein Pool und ein grosser, offener Aufenthalts"raum", ebenfalls mit Supersicht und eine durchgestylte Küche mit zwei riesigen Kühlschränken etc. etc. Wow, wir wussten nicht mehr, was sagen. So ein riesiges, wunderschönes, originelles, supercooles Haus, und das für nur zwei Personen. Was uns aber vor allem die Worte nahm, war der brutale Kontrast zwischen dem, was wir zuvor gesehen hatten, all den Hütten mit Wellblechdächern, die Hälfte davon unter Wasser, und nun diesem Haus hier. Es war Nacht, wir konnten es nicht sehen, würde mich aber nicht wundern, wenn man von der Piscina aus Blick auf den Fluss und die überschwemmten Barrios hätte. Klar, man hört viel von der berüchtigten Kluft zwischen Arm und Reich, speziell hier in Südamerika, aber bisher hatten wir diese Tatsache noch nie so gnadenlos ins Gesicht geschlagen gekriegt. Ich hatte schon Julios elegantes Haus etwas "bonzig" gefunden, aber das hier war schon geradezu unanständig. Dort unten lebten die Leute in Zelten, hier standen X Zimmer leer und warteten auf den gelegentlichen Besucher. Man will ja nichts sagen gegen die Leute, die uns freundlichst empfangen hatten, uns ihr Haus gezeigt und bewirtet hatten und uns eingeladen haben, wieder zu kommen, aber wir konnten nur hoffen, dass der durchschnittliche Einwohner von Honda nicht weiss, wie es hinter den weissen Mauern aussieht.

Der direkte Bus nach Cali war natürlich voll (es ist Semana Santa, da sind viele Leute unterwegs). Also stiegen wir in ein kleines Büssli nach Ibagué, von wo aus wir uns einen Transfer nach Cali erhoften. Dank vielen langsam fahrenden Lastwagen dauerte die Reise nach Ibagué dann nicht zwei, sondern eher dreieinhalb Stunden. Und "no hay vía a Cali", die Strasse nach Cali war verschüttet, da gab es kein Durchkommen. Bis am nächsten Morgen sollte die aber wieder offen sein. Gut, wir werden ja sehen. Wir liessen uns ein Hotel in der Nähe empfehlen und gingen erst mal schlafen.

Wir waren fast überrascht, am nächsten Morgen tatsächlich einen Bus zu finden. Da der jedoch erst um halb elf fahren sollte, mussten wir noch einiges an Zeit totschlagen. Nach dem obligaten Fruchtsaft liessen wir uns von den Dunkin'Donuts, von denen es im Terminal gleich zwei Verkaufsstellen gab, verführen und kauften ein Sechserpack. Nun, schlecht waren die nicht, so fein wie sie aussahen, aber auch nicht. Wenn wir diese Läden in Zukunft sehen, wird's uns bestimmt nicht mehr jucken. Während der Busfahrt geschah nicht viel interessantes. In Ibagué stieg einer ein, der Schmuck verkaufte, und da der hübsch und sehr günstig war, kauften wir zwei Armbändchen. Wir stoppten auch in Armenien, wo wieder so ein Heini einstieg, der den Schmuck "verschenkte" und als Gegenleistung forderte, dass wir ihm Geld schenkten. Dem haben wir seine Sachen gleich zurückgeschenkt.

Trotzt ein paar Tagen Aufenthalt hatten wir Calis Zentrum noch nicht gesehen. Am Karfreitag holten wir dies nach, allerdings ohne davon gross beeindruckt worden zu sein. Wir waren überrascht von der extrem hohen Polizeipräsenz, aber vielleicht sind Menschenmassen an Feiertagen ja beliebte Anschlagsziele. Fotoziele gab es jedoch nicht viele, ein Springbrunnen und einmal mehr eine Kirche. Da wir keinen Stadtplan von Cali haben, weiss ich nicht mal, wie die Kirche heisst.

Wie auch Res festgestellt hat: In Cali stehen schöne Kirchen.

Am Samstag musste Martina mit ihrem Velo zum Mech, ihr Rohloff-Getriebe war kaputt gegangen, sie hat sich Ersatz nach Cali schicken lassen, der nun montiert werden musste. Währenddem sass ich wieder einmal im Internet und stellte fest, dass so ein Facebook-Chat wirklich ganz praktisch sein kann. Habe eine ganze Weile mit Res gequatscht und dabei so interessante Dinge erfahren, wie, dass mein kleiner Bruder seine Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hat und im Januar in Kenia in den Ferien gewesen war. Hmm, da scheint einiges zu laufen, das ich nicht mitkriege. Als Austausch hat er via GoogleEarth Cali gesucht und vermutlich dieselben Kirchen gesehen wie ich tags zuvor auch. Hoch lebe das Internet:-)

Am Abend wurde es dann nochmals unterhaltsam und zwar in Form eines Gewitters und einer Art Sintflut. Also ehrlich, das war nicht mehr normal, dieser Regen. Innert kürzester Zeit wurde der Hof der Casa in einen Fluss verwandelt, als der kleine Ablauf all das Wasser nicht mehr schlucken konnte, wurde ein See daraus. Hernán und sein Bruder versuchten lange, einen schweren Betondeckel zu öffnen um den Hof wieder "trocken" zu legen. Das Wasser stand mindestens knöcheltief und war längst in zwei Zimmer eingedrungen, bis das endlich klappte und der Deckel offen war. Das Gewitter war ja cool gewesen, aber wenn es hier öfters so regnet ist es kein Wunder, wenn das halbe Land unter Wasser steht.

Hof und Garten der Casa de Ciclistas: wieder trocken.

Und hier noch ein Bild unseres "Zimmers" hier in Cali. Nachdem wir gewischt hatten, ist es nun relativ staubfrei, eines der Fenster, in denen es keine Scheiben hat, verbarikadieren wir wenn es regnet. Leider dringt das Wasser aber v.a. zwischen Wand und Boden ein, so dass wir manchmal eine Pfütze auf dem Boden haben. Bis jetzt war die aber noch nie so gross, dass etwas heikles nass geworden wäre.

Unser Zimmer. Nicht ganz regendicht.

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