Donnerstag, 22. Juli 2010

Immer noch in Cusco

Martinas Velo stand zwei Tage lang in der Bicicletería herum und die Bremsen funktionierten hinterher schlechter als vorher. Im Hostal erhielten wir schliesslich Hilfe von anderen Gästen und hoffen jetzt, dass die Bremse wieder in der Lage ist, ihren Dienst korrekt zu leisten. Morgen brechen wir auf in Richtung Trujillo, veranschlagte Zeit: mindestens sechs Wochen.

Ja, es ist wirklich höchste Zeit, von hier zu verschwinden. Cusco ist zwar eine schöne Stadt und es gibt hier und in der Umgebung viel Interessantes zu tun und sehen, aber so langsam werden gewisse Dinge lästig. Z.B. kann man hier auf der Plaza de Armas nicht ungestört sitzen und beispielsweise etwas lesen oder einfach nichts tun. Man wird dauernd angequatscht, ob man nicht Postkarten, Bilder, Schmuck, Puppen oder was auch immer kaufen will. Auf der Strasse geht das Theater weiter. An jedem Restaurant, an dem man vorbeigeht, versuchen sie, z.T. recht penetrant, einem die Karte in die Hand zu drücken und ins Haus zu locken. Oder man bekommt alle paar Meter eine Massage, Pediküre und Maniküre angeboten. Man hat das Gefühl, die Leute hier halten einen für eine Art wandelnde Bancomaten, echt nervig.

Plaza de Armas de Cusco mit Brunnen und Kirche Compañia de Jesus


Hier aber noch einige Empfehlungen für Radreisende und andere Leute unterwegs, die es nach Cusco verschlägt. Ich wohnte hier fast einen Monat im Hostal Estrellita (Av. Tullumayo 445, von der Plaza de Armas der Av. Santa Catalina entlang, dann Ruinas, danach rechts abbiegen) und kann es wärmstens empfehlen. Da die meisten Velofahrer dorthin gehen, ist es natürlich speziell interessant für Radler, da man "seinesgleichen" trifft und oft gute Informationen und Tipps erhält.

Radlerversammlung im Hostal Estrellita
(Alister, ich, Audrey, Rémi, Benno, Gerben und Anna)


Als unsere Lieblings-Futterstelle hat sich das israelische Restaurant Abu Martha (Av. Saphi 595, von der Plaza aus die Av. Plateros entlang, 2 Blocks) herauskristallisiert. Dort ist das Essen ausserordentlich gut, günstig und die Portionen sind gross. Super Preis-Leistungs-Verhältnis. Dort wohnt und "arbeitet" auch Sebastian, ein etwa 3-jähriger, extrem herziger Knrips, der alle Gäste um den Finger wickelt.

Dann ist da wie glaub' schon einmal erwähnt der Mercado San Pedro. Dort gibt es gute und günstige Fruchtsäfte, Früchte, Nüsse, Brot, Teigwaren, Käse, auch lebende Frösche, irgendwelche Maden, Fleisch, Fisch, Shampoo, Putzmittel, WC-Papier und auch sonst fast alles, das man sich vorstellen kann. Wer als Andenken Pullis, Kappen, Socken, Taschen etc. kaufen möchte, macht das auch am besten im Mercado San Pedro, die Preise sind bedeutend tiefer als im Zentrum für exakt dieselben Waren.

Durch dieses Tor führt der Weg zum Markt


Martina und ich haben inzwischen auch ein "Erinnerungsfoto" zum unterwegs verteilen drucken lassen, für den Fall, dass wir nette Leute treffen (die uns nicht anschreien und uns nichts nachwerfen).



Ah ja, was ich schon lange erwähnen wollte: Bis jetzt bin ich 5'651 km geradelt. Wobei das wegen Unterbrüchen und Funktionsstörungen des "Boardcomputers" teilweise geschätzt ist. Ebenfalls geschätzte 3'000 km sind wir mit dem Bus gefahren, meistens um Zeit zu sparen, einmal wegen kaputten Pedalachsen.

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