Wir sind bei gutem Wetter in Villa O'Higgins gestartet. Die Landschaft hier ist ein echt krasser Gegensatz zu der oft flachen Pampa der letzten Wochen. Die Carretera Austral fuehrt durch dichten Regenwald, durch gruene Weiden und durch Taeler mit leuchtend blauen Fluessen und wunderschoenen Wasserfaellen. So abwechslungsreich die Landschaft ist, eins ist bis auf ganz wenige Ausnahmen immer gleich: es geht auf und ab und auf und ab. Und das teilweise gleich absurd steil wie im Nationalpark Torres del Paine. Nur leider ohne den Rueckenwind. Dafuer mit Flo, der von hinten schieben hilft.
Rio Baker
In der dritten Nacht nach Villa O'Higgins haben wir einen 10km-Abstecher zu einem kleinen Campingplatz, der einer Deutschen gehoert, gemacht. Dort unten lebten ausser dieser Familie auch zwei kleine schnuggelige Welpen, die eigentlich dem Nachbar gehoerten. Den Braunen haben wir logischerweise Brownie getauft, den schwarz-weissen Cappuccino.
Da die Huendlis herzig und ausser sich vor Freude ueber menschlichen Besuch, haben wir ein Bischen mit denen gespielt, ohne uns gross was dabei zu denken. Dass die beiden in den Vorraeumen unseres Zeltes geschlafen haben, habe ich gar nicht mitgekriegt. Tatsache war, die Welpen hatten uns adoptiert, was uns ab naechsten Morgen klar wurde. Wie wird man Hunde los, die einem die ganze Zeit nachlaufen? Wir haben versucht, sie anzuschreien, kleine Steinchen nach ihnen zu werfen und schnell wegfahren. Alles total witzlos. Schnell wegfahren sowieso, die naechste Steigung kam immer recht schnell und dort haben die beiden uns locker wieder eingeholt. Die beiden Huendchen waren wirklich nach recht jung und sollten bestimmt nicht so lange und so schnell laufen. Wenn wir mal kurz Pause machten, lagen sie flach, wenn es einen Bach hatte, suchten sie Wasser, aber wehe, wir machten Anstalten weiterzufahren. Dann standen sie da und liessen sich nicht abschuetteln. So ging das mindestens 15km, die letzten 5 davon einen Pass hinauf. Und danach wieder runter. So schnell konnten selbst die verzweifelten Huendlis nicht laufen und wir konnten sie endlich abschuetteln.
Brownie und Cappuccino
So froh wir waren, die Hunde los zu sein - wir koennen sie wirklich nicht mitnehmen - so schlechtes Gewissen hatte ich deswegen. Wir haben keine Ahnung, wie lange die zwei noch der Strasse nachgerannt sind, in der Hoffnung, uns wiederzufinden. Oder, ob sie je den Heimweg gefunden haben. Brownie und Cappuccino sind uns im vollen Vertrauen gefolgt, und wir haben sie verraten und im Stich gelassen:-(((
Am Nachmittag trafen wir in Cochrane ein, wo wir Kyle wieder trafen, den Australier, mit Hut und grossem Messer, mit dem wir zwei Naechte gecampt hatten. In diesem kleinen Kaff gibt es nichts interessantes als einen Supermarkt, weshalb wir am naechsten Tag auch weiterfuhren. Immer Huegel auf, Huegel ab, wo ich mich einige Male aus tiefem Sand und Kies wuehlen musste oder fast aus dem Sattel geworfen wurde, wenn das Velo mal wieder ueber Ripios huepfte. Ripios ist der lokale Name fuer diese Wellblechpiste, die uns z.T. schon auf der Ruta 40 das Leben schwer gemacht haben. Ausser dass es hier viel mehr und viel tiefere gibt.
Also, dass die Carretera Austral ein steiniger Sandhaufen ist, das ist rein meine Meinung. Flo findet sie gar nicht schlecht, verglichen mit der Ruta 40, man kaeme ja ganz zuegig vorwaerts. Anscheinend bleibt er nicht so oft im Sand stecken.
Dass hier nicht nur die Fluesse extrem schoen blau sind, haben wir gestern festgestellt, als wir am Lago General Carrera angekommen sind. Wie soll man diese Farbe beschreiben? Ausser "krass blau" ist uns eigentlich nichts eingefallen. Nach der Farbe dieses Sees sollte man blau definieren. Diesem Blau sind wir heute entlang gefahren, auf einer eher kurzen Strecke, bis Puerto Rio Tranquilo. Hier haben wir den Nachmittag "freigenommen", um die Marmorhoelen per Boot zu besichtigen, was sich absolut gelohnt hat.
Die Huendli-Abhaeng-Aktion war uebrigens total umsonst. Seit gestern Mittag, Puerto Bertrand, haben wir wieder eine vierbeinige Begleiterin. Die ist erwachsen und laesst sich nicht so leicht abschuetteln. Hat jemand einen Tipp, wie man Hund loswird?
Lago General Carrera
Marmor Hoehle am Lago General Carrera
Donnerstag, 25. Februar 2010
Donnerstag, 18. Februar 2010
Wieder in Chile
Wir sind wieder in Chile, und damit steigen die Chancen, gute Rueblis zu bekommen markant, die in Argentinien sind leider meistens bitter oder sonst irgendwie faul. Leider werden hier die Empanadas wieder fritiert :-(
Der Weg hierhin war auf jeden Fall abwechslungsreich. Die Strasse von El Chaltén zum Lago del Desierto war zwar recht mieser Schotter, dafuer war die Landschaft die schoenste, die wir seit dem Nationalpark Tierra del Fuego gesehen haben. Wir sind wieder mal ganz frueh gestartet, falls es winden sollte. Natuerlich hat den ganzen Tag lang kaum ein Lueftchen geweht, und wir konnten in der Sonne liegen und das Nichtstun geniessen. Abends um halb sechs fuhr das Boot auf die andere Seite des Sees. Inzwischen waren noch vier weitere Radler angekommen. Mehr Velos haetten glaub' nicht auf dieses Schiff gepasst.
Der "Campingplatz" auf der anderen Seite war ein richtiger Radlertreff, und Reiseberichte von Leuten, die seit Jahren unterwegs sind, sind natuerlich immer willkommen. Zum Glueck gelang es, am selben Abend den Transfer unseres Gepaecks per Pferd zu organisieren. Das war erstaundlich einfach, irgendwie konnte ich das kaum glauben. Auf jeden Fall war ich recht happy, dass ich mein Gepaeck nicht selber schleppen musste. Die Spur auf den Paso Dos Lagos war doch ziemlich steil war und wir mussten einige Fluesse respektive Baeche ueberqueren und meistens waren da nicht viel mehr als ein paar Baumstaemme als Bruecke vorhanden und man musste das Velo ruebertragen. Keine Ahnung, wie oft mein Velo fast knietief tief im Schlamm versank, aber wenn man bedenkt, dass es seit rekordverdaechtigen sechs Tagen kaum geregnet hat, war es schon extrem sumpfig.
Das ging etwa drei Stunden so den Berg hoch, dann standen dort ein Schild "Bienvenidos en Chile" und der schmale Wanderweg ging in einen breiteren, mit Offroader befahrbaren Weg ueber. Das war erst mal richtig unterhaltsam, so ganz ohne Gepaeck in der Welt rumzukurven. Schon erstaunlich, wie leicht man so Steigungen hochkommt! Ebenfalls erstaunlich war, dass es dort mitten im Wald eine Flugzeug-Landebahn gibt. Das gaebe aber eine holperige Landung.
Nach ein paar Kilometern kamen wir aus dem Wald und es ging krass steil den Berg runter. Dort wurde der Weg, zumindest fuer mich, sehr grenzwertig. Teilweise waren da so viele lose Steine und Kies, dass das kaum mehr befahrbar war. Zum Glueck musste ich das nicht mit vollbepacktem Velo machen! Der Grenzuebergang nach Chile war hingegen voellig unspektakulaer. Es wurden nicht mal die ueblichen Fragen nach Gemuese, Fruechten oder tierischen Nahrungsmittel - die nicht in Chile eingefuehrt werden duerfen - zack, Stempel im Pass und weiter ging's.
Wir kamen erst gege acht Uhr abends auf dem Campingplatz beim Lago O'Higgins an und hofften, dass unser Gepaeck auch bald da sein wuerde. Versprochen war naemlich auch ungefaher acht Uhr. Wieder einmal hatten wir Glueck. Das Gepaeck kam zwar noch wahrend ueber zwei Stunden nicht, wir konnten aber auf einer kleinen Estancia Brot kaufen, so dass zumindest unser Abendessen gerettet war. Und in der Dunkelheit Zelt aufstellen, hatten wir ja frueher schon geuebt, das war also kein Problem.
Die Faehre nach Villa O'Higgings sollte am naechsten Nachmittag um vier Uhr fahren. Oder um fuenf Uhr, je nach Informationsquelle. Und jemand sagte, die Faehre wuerde an diesem Tag noch irgendwo Leute abholen, also kaeme sie erst gegen acht Uhr. Da es regnete, packten kurz nach Mittag zusammen und zogen in eine kleine Wartehuette mit Ofen um. Ausser uns sechs Velofahrern kamen noch sechs weitere Leute, die an jenem Tag uber den Pass gewandert waren. Es war also ziemlich eng. Dafuer auch unterhaltsam, was auch noetig war, immerhin sassen wir fast sechs Stunden dort drin.
Die Fahrt mit der Faehre dauerte etwas ueber drei Stunden. In dem doch horrend hohen Preis waren immerhin Kaffee und Guetslis mit inbegriffen. Bloederweise kamen wir etwa um halb elf auf der anderen Seite an und wir konnten/wollten nicht mehr die 8km nach Villa O'Higgins fahren und wir campten auf dem Parkplatz des Hafens.
Jetzt sind wir auf einem Campingplatz/Hostel im Dorf und machen mit einem Aussi und einem Tschechen Schoggi-Fondue. Die Jungs sind echt effizient im Aepfel zerhacken:-)
Weil er so schoen ist: Sonnenaufgang am Cerro Torre mit Laguna Torre.
Kondor bei der Laguna Torre.
Der Weg hierhin war auf jeden Fall abwechslungsreich. Die Strasse von El Chaltén zum Lago del Desierto war zwar recht mieser Schotter, dafuer war die Landschaft die schoenste, die wir seit dem Nationalpark Tierra del Fuego gesehen haben. Wir sind wieder mal ganz frueh gestartet, falls es winden sollte. Natuerlich hat den ganzen Tag lang kaum ein Lueftchen geweht, und wir konnten in der Sonne liegen und das Nichtstun geniessen. Abends um halb sechs fuhr das Boot auf die andere Seite des Sees. Inzwischen waren noch vier weitere Radler angekommen. Mehr Velos haetten glaub' nicht auf dieses Schiff gepasst.
Der "Campingplatz" auf der anderen Seite war ein richtiger Radlertreff, und Reiseberichte von Leuten, die seit Jahren unterwegs sind, sind natuerlich immer willkommen. Zum Glueck gelang es, am selben Abend den Transfer unseres Gepaecks per Pferd zu organisieren. Das war erstaundlich einfach, irgendwie konnte ich das kaum glauben. Auf jeden Fall war ich recht happy, dass ich mein Gepaeck nicht selber schleppen musste. Die Spur auf den Paso Dos Lagos war doch ziemlich steil war und wir mussten einige Fluesse respektive Baeche ueberqueren und meistens waren da nicht viel mehr als ein paar Baumstaemme als Bruecke vorhanden und man musste das Velo ruebertragen. Keine Ahnung, wie oft mein Velo fast knietief tief im Schlamm versank, aber wenn man bedenkt, dass es seit rekordverdaechtigen sechs Tagen kaum geregnet hat, war es schon extrem sumpfig.
Das ging etwa drei Stunden so den Berg hoch, dann standen dort ein Schild "Bienvenidos en Chile" und der schmale Wanderweg ging in einen breiteren, mit Offroader befahrbaren Weg ueber. Das war erst mal richtig unterhaltsam, so ganz ohne Gepaeck in der Welt rumzukurven. Schon erstaunlich, wie leicht man so Steigungen hochkommt! Ebenfalls erstaunlich war, dass es dort mitten im Wald eine Flugzeug-Landebahn gibt. Das gaebe aber eine holperige Landung.
Nach ein paar Kilometern kamen wir aus dem Wald und es ging krass steil den Berg runter. Dort wurde der Weg, zumindest fuer mich, sehr grenzwertig. Teilweise waren da so viele lose Steine und Kies, dass das kaum mehr befahrbar war. Zum Glueck musste ich das nicht mit vollbepacktem Velo machen! Der Grenzuebergang nach Chile war hingegen voellig unspektakulaer. Es wurden nicht mal die ueblichen Fragen nach Gemuese, Fruechten oder tierischen Nahrungsmittel - die nicht in Chile eingefuehrt werden duerfen - zack, Stempel im Pass und weiter ging's.
Wir kamen erst gege acht Uhr abends auf dem Campingplatz beim Lago O'Higgins an und hofften, dass unser Gepaeck auch bald da sein wuerde. Versprochen war naemlich auch ungefaher acht Uhr. Wieder einmal hatten wir Glueck. Das Gepaeck kam zwar noch wahrend ueber zwei Stunden nicht, wir konnten aber auf einer kleinen Estancia Brot kaufen, so dass zumindest unser Abendessen gerettet war. Und in der Dunkelheit Zelt aufstellen, hatten wir ja frueher schon geuebt, das war also kein Problem.
Die Faehre nach Villa O'Higgings sollte am naechsten Nachmittag um vier Uhr fahren. Oder um fuenf Uhr, je nach Informationsquelle. Und jemand sagte, die Faehre wuerde an diesem Tag noch irgendwo Leute abholen, also kaeme sie erst gegen acht Uhr. Da es regnete, packten kurz nach Mittag zusammen und zogen in eine kleine Wartehuette mit Ofen um. Ausser uns sechs Velofahrern kamen noch sechs weitere Leute, die an jenem Tag uber den Pass gewandert waren. Es war also ziemlich eng. Dafuer auch unterhaltsam, was auch noetig war, immerhin sassen wir fast sechs Stunden dort drin.
Die Fahrt mit der Faehre dauerte etwas ueber drei Stunden. In dem doch horrend hohen Preis waren immerhin Kaffee und Guetslis mit inbegriffen. Bloederweise kamen wir etwa um halb elf auf der anderen Seite an und wir konnten/wollten nicht mehr die 8km nach Villa O'Higgins fahren und wir campten auf dem Parkplatz des Hafens.
Jetzt sind wir auf einem Campingplatz/Hostel im Dorf und machen mit einem Aussi und einem Tschechen Schoggi-Fondue. Die Jungs sind echt effizient im Aepfel zerhacken:-)
Weil er so schoen ist: Sonnenaufgang am Cerro Torre mit Laguna Torre.
Kondor bei der Laguna Torre.
Freitag, 12. Februar 2010
Nachtschichten und schoene Berge
Das war wieder mal eine heftig windige Etape, von El Calafate nach El Chaltén. Die ersten gut 30 km mit Rueckenwind waren ja cool, dann kam die Abzweigung auf die Ruta 40 gegen Norden und damit die erste unerfreuliche Begegnung mit starkem Seitenwind. Konkret heisst das, anstatt der gut 15-20 km/h, die man auf einer flachen Asphalstrasse machen koennte, faehrt man vielleicht noch so um die 10 km/h und versucht, sich von der naechsten Boehe nicht von der Strasse fegen zu lassen. Da stand denn auch ein entsprechendes Schild.
Was denn, Vorsicht vor krummen Palmen?
Das ging den ganzen Tag so und ein paar Stunden am Morgen darauf. So im Nachhinein gesehen, kamen wir dort gar allerdings nicht so schlecht vorwaerts. Das unterhaltsamste auf dieser Strecke war allerdings das Nachtlager. Wir durften im Windschatten eines Hauses campen, was sehr nett war. Dort gab es ein ganzes Rudel hungriger Katzen und Kaetzchen. So lange wir im Zelt waren, konnten wir die ja knapp fernhalten, wenn auch nur mit Muehe. Ist auch fies, wir essen gemuetlich Polenta waehrend draussen Buesis am verhungern sind. Bloederweise waren wir dann beide fuer eine Weile abwesend, konkret, am Mate trinken mit dem Bewohner des Hauses, und Flo hat seine Seite des Zeltes nicht zugemacht. Als wir zurueckkamen, erwartete uns ein mega Chaos im Zelt und ein Sack mit sechs Medialunas, so briocheartigen suessen Gipfeli, war ratzebuzte weggefressen. Wenigstens hatten wir nun Ruhe von den Katzen.
Am naechsten Morgen um ca. 10 Uhr erreichten wir die Abzweigung nach El Chaltén, wo wir frontal gegen den Wind anradeln mussten. Das machte ich etwa eine Stunde mit, dann weigerte ich mich weiterzufahren. Das war ja auch total krank, in dieser Stunde waren wir gerade mal 6 km weit gekommen. Ah ja, ich habe nun wieder so ein Compueterlein, darum weiss ich das so genau. Wir fanden zum Glueck einen Huegel, wo wir in einer Art Windschatten das Zelt aufstellten und den Rest des Tages verschliefen. Dafuer piepte um 2 Uhr morgens der Wecker, und ab gings, Nachtschicht. Nachts windet es weniger bis gar nicht, so eine Regel, was wir ausnutzen wollten. Eigentlich war das auch gar nicht so schlecht, glasklarer Himmel mit Millionen von Sternen, Milchstrasse und aufgehender Mondsichel, wunderschoen (spaeter regnete es natuerlich noch).
In dieser Nacht schafften wir die geplanten etwa 43 km, dann fanden wir einen weiteren Huegel und verkrochen uns fuer den Rest des Tages im Zelt, in der Absicht, in der Nacht die restlichen ca. 47 km bis Chaltén abzuspulen. Bekannterweise sind wir hier aber in Patagonien, und in Patagonien gibt es keine Regeln, was das Wetter und vor allem den Wind betrifft. Morgens um 2 Uhr pfiff und fauchte der Wind ums Zelt, und Flo fand, wir sollten es um 3 Uhr nochmals probieren. Wozu das? Aber ok, wenn Du meinst. Ich kann ja nicht immer die Spielverderberin sein. Er ist um 3 Uhr auf den Huegel gestiegen und fand, wir sollten es versuchen. Nochmals, ok, wenn Du meinst.
Bis wir zusammengepackt hatten und auf der Strasse standen, war der Wind aber zu stark um zu fahren. Aber da wir schon mal da waren, konnten wir geradesogut schieben. Was wir dann auch taten. Eine halbe Stunde lang und 2 km weit. Dann gab es wieder einmal kein Fortkommen mehr. Auch nicht schiebend. Zum dritten Mal auf dieser Reise sind wir umgekehrt und haben es tatsaechlich geschafft, hinter unserem Huegel das Zelt trotzt Sturm wieder aufzustellen. Um 6 Uhr waren wir wieder in den Schlafsaecken. Bingo, voller Erfolg!
Am spaeten Vormittag standen wir wieder auf der Strasse. Flo fand, er wolle probieren, ob er fahren koenne, ich hatte schon glasklar gemacht, dass ich einen Pick-up stoppen werde. Was aber nicht noetig war, da hielt doch einer an und bot uns an, uns mitzunehmen. Da konnte nicht mal Flo ablehnen. So sind wir zum zweiten Mal per Motor in einer Stadt angekommen.
Nach dem ersten, verregneten Tag in El Chaltén, der chaotischsten, disorganisiertesten "Stadt" bisher, erlebten wir gestern einen sonnigen Tag, wie man es gar nicht glauben kann von dieser Region. Die beiden Fotos hat Flo beim Mirador Torre gemacht, es war wirklich total surreal mit so blauem Himmel.
Cerro Torre, fuer ein paar Minuten ganz klar.
Mount Fitz Roy oder El Chaltén.
Hier mal ein paar Bemerkungen zum patagonischen Wind. Ich bin ja grundsaetzlich der Ansicht, dass die Natur aus Prinzip nicht boesartig ist. Hier habe ich aber diese Meinung geaendert. Hinter diesem Wind steckt garantiert irgend so ein sadistischer Typ, der irgendwo auf dem Sofa hockt, mit Joystick in der Hand, und schiesst Velofahrer ab wie andere Mohrhuehner. Wenn der Wind mal kurz nachlaesst und man mit dem Gedanken spielt, in einen tieferen Gang zu schalten, oder man es sogar macht, dann kommt bestimmt in diesem Moment eine Boehe, die einen fast zum Stehen bringt oder von der Strasse pustet. Oder wenn man mit Muehe eine Steigung hochkeucht und sich gerade freut, oben angekommen zu sein, bruellt einem regelmaessig ein solcher Sturm ins Gesicht, dass man wuenscht, immer noch unten zu sein.
Zum Glueck werden wir in ein paar Tagen ueber den Pass nach Chile wechseln. Das koennte zwar anstrengend werden mit Wanderweg, Velo schieben und Gepaeck schleppen, aber auf der Carretera Austral soll es angeblich nicht winden. Nur regnen, wochenlang. Schoene Aussichten...
Was denn, Vorsicht vor krummen Palmen?
Das ging den ganzen Tag so und ein paar Stunden am Morgen darauf. So im Nachhinein gesehen, kamen wir dort gar allerdings nicht so schlecht vorwaerts. Das unterhaltsamste auf dieser Strecke war allerdings das Nachtlager. Wir durften im Windschatten eines Hauses campen, was sehr nett war. Dort gab es ein ganzes Rudel hungriger Katzen und Kaetzchen. So lange wir im Zelt waren, konnten wir die ja knapp fernhalten, wenn auch nur mit Muehe. Ist auch fies, wir essen gemuetlich Polenta waehrend draussen Buesis am verhungern sind. Bloederweise waren wir dann beide fuer eine Weile abwesend, konkret, am Mate trinken mit dem Bewohner des Hauses, und Flo hat seine Seite des Zeltes nicht zugemacht. Als wir zurueckkamen, erwartete uns ein mega Chaos im Zelt und ein Sack mit sechs Medialunas, so briocheartigen suessen Gipfeli, war ratzebuzte weggefressen. Wenigstens hatten wir nun Ruhe von den Katzen.
Am naechsten Morgen um ca. 10 Uhr erreichten wir die Abzweigung nach El Chaltén, wo wir frontal gegen den Wind anradeln mussten. Das machte ich etwa eine Stunde mit, dann weigerte ich mich weiterzufahren. Das war ja auch total krank, in dieser Stunde waren wir gerade mal 6 km weit gekommen. Ah ja, ich habe nun wieder so ein Compueterlein, darum weiss ich das so genau. Wir fanden zum Glueck einen Huegel, wo wir in einer Art Windschatten das Zelt aufstellten und den Rest des Tages verschliefen. Dafuer piepte um 2 Uhr morgens der Wecker, und ab gings, Nachtschicht. Nachts windet es weniger bis gar nicht, so eine Regel, was wir ausnutzen wollten. Eigentlich war das auch gar nicht so schlecht, glasklarer Himmel mit Millionen von Sternen, Milchstrasse und aufgehender Mondsichel, wunderschoen (spaeter regnete es natuerlich noch).
In dieser Nacht schafften wir die geplanten etwa 43 km, dann fanden wir einen weiteren Huegel und verkrochen uns fuer den Rest des Tages im Zelt, in der Absicht, in der Nacht die restlichen ca. 47 km bis Chaltén abzuspulen. Bekannterweise sind wir hier aber in Patagonien, und in Patagonien gibt es keine Regeln, was das Wetter und vor allem den Wind betrifft. Morgens um 2 Uhr pfiff und fauchte der Wind ums Zelt, und Flo fand, wir sollten es um 3 Uhr nochmals probieren. Wozu das? Aber ok, wenn Du meinst. Ich kann ja nicht immer die Spielverderberin sein. Er ist um 3 Uhr auf den Huegel gestiegen und fand, wir sollten es versuchen. Nochmals, ok, wenn Du meinst.
Bis wir zusammengepackt hatten und auf der Strasse standen, war der Wind aber zu stark um zu fahren. Aber da wir schon mal da waren, konnten wir geradesogut schieben. Was wir dann auch taten. Eine halbe Stunde lang und 2 km weit. Dann gab es wieder einmal kein Fortkommen mehr. Auch nicht schiebend. Zum dritten Mal auf dieser Reise sind wir umgekehrt und haben es tatsaechlich geschafft, hinter unserem Huegel das Zelt trotzt Sturm wieder aufzustellen. Um 6 Uhr waren wir wieder in den Schlafsaecken. Bingo, voller Erfolg!
Am spaeten Vormittag standen wir wieder auf der Strasse. Flo fand, er wolle probieren, ob er fahren koenne, ich hatte schon glasklar gemacht, dass ich einen Pick-up stoppen werde. Was aber nicht noetig war, da hielt doch einer an und bot uns an, uns mitzunehmen. Da konnte nicht mal Flo ablehnen. So sind wir zum zweiten Mal per Motor in einer Stadt angekommen.
Nach dem ersten, verregneten Tag in El Chaltén, der chaotischsten, disorganisiertesten "Stadt" bisher, erlebten wir gestern einen sonnigen Tag, wie man es gar nicht glauben kann von dieser Region. Die beiden Fotos hat Flo beim Mirador Torre gemacht, es war wirklich total surreal mit so blauem Himmel.
Cerro Torre, fuer ein paar Minuten ganz klar.
Mount Fitz Roy oder El Chaltén.
Hier mal ein paar Bemerkungen zum patagonischen Wind. Ich bin ja grundsaetzlich der Ansicht, dass die Natur aus Prinzip nicht boesartig ist. Hier habe ich aber diese Meinung geaendert. Hinter diesem Wind steckt garantiert irgend so ein sadistischer Typ, der irgendwo auf dem Sofa hockt, mit Joystick in der Hand, und schiesst Velofahrer ab wie andere Mohrhuehner. Wenn der Wind mal kurz nachlaesst und man mit dem Gedanken spielt, in einen tieferen Gang zu schalten, oder man es sogar macht, dann kommt bestimmt in diesem Moment eine Boehe, die einen fast zum Stehen bringt oder von der Strasse pustet. Oder wenn man mit Muehe eine Steigung hochkeucht und sich gerade freut, oben angekommen zu sein, bruellt einem regelmaessig ein solcher Sturm ins Gesicht, dass man wuenscht, immer noch unten zu sein.
Zum Glueck werden wir in ein paar Tagen ueber den Pass nach Chile wechseln. Das koennte zwar anstrengend werden mit Wanderweg, Velo schieben und Gepaeck schleppen, aber auf der Carretera Austral soll es angeblich nicht winden. Nur regnen, wochenlang. Schoene Aussichten...
Samstag, 6. Februar 2010
El Calafate und Perito Moreno
Wir sind also vom Nationalpark Torres del Paine in Richtung Cerro Castillo aufgebrochen, unsere Taschen so leicht wie noch nie zu vor (wir hatten praktisch nichts mehr zu essen). Wieder einmal genossen wir Rueckenwind auf einer Schotterstrasse und die Landschaft war immer noch abwechslungsreich und interessant. Unterwegs haben wir tatsaechlich mal ein anderes Tier als Guanacos oder Schafe gesehen. Leider wissen wir nicht, wie der Vogel hier heisst. Wer das rausfindet, ist Sieger des Tages.
Im Laufe des Nachmittags sind wir also voellig ausgehungert in Cerro Castillo angekommen und haben den angekuendigten Supermercado gesucht. Und schliesslich auch gefunden, nur dass man das winzige Laedeli nicht wirklich als Supermarkt bezeichnen konnte. Wir haben es aber geschafft, fuer die naechsten vier Tage Haferfloeckli, Teigwaren, Reis und Guetsli einzukaufen. Und es gab Empanadas! Juhuu! Wir haben sofort alle neun, die da waren gekauft und auch gleich gegessen. Die waren superfein. Darum haben wir gleich noch vier nachbestellt. Fuer Flo war das so tiptop, mein Magen fing recht bald zu rebellieren an.
Der Abend wurde entsprechend beschissen fuer mich. Wir durften in einem verwilderten Garten campen, WCs gab es aber keine und die oeffentlichen waren schlicht nicht benutzbar. Ok, kein Problem, zum kotzen braucht man schliesslich kein Klo, ein Busch reicht voellig aus. Und sobald es dunkel war, konnte man auch die andere Seite des Gartenzauns als WC missbrauchen. Das war aber ein Notfall, ehrlich!
Am naechsten Morgen besserte sich die Sache etwas, aber essen konnte ich erstmal nichts, was ein denkbar schlechter Start fuer einen anstrengenden Velotag ist. Dazu kam, dass es sehr kalt war und wir in der Nacht Schnee hatten, nun schon zum zweiten Mal. Am Morgen waermte es kaum, und die Bachbett-Schotterpiste verursachte mir ueble Magenschmerzen. Als wir endlich wieder auf die Asphaltstrasse kamen, standen wir vor einem Pass, wo wir unbedingt noch am selben Tag drueber wollten. Unterwegs campen kam eigentlich nicht in Frage, da alles voellig offen und stuermisch war. Das Kies am Strassenrand hatte eine Eisschicht, soviel zum Thema Sommer!
Nach einem weiteren, recht ereignislosen Tag kamen wir schliesslich in El Calafate an. Ereignislos heisst, natuerlich hat es gewindet und natuerlich war das Gegenwind, aber wir kamen trotzdem einigermassen voran.
Hier noch eine Empanada-Hommage
In Cerro Castillo hatte ich mir geschworen, nie mehr eine Empanada anzuruehren. Inzwischen hat sich das auf fritierte Fleisch-Empanadas reduziert. Erstens, weil ich glaube, dass das eine Vergeltungsmassnahme gegen abtruenige Vegis war, und zweitens, weil es hier in El Calafate eben auch megafeine Empanadas gibt. Und die sind nicht fritiert.
Diese Empanadas haben wir bisher angetroffen:
mit Fleisch (ueberall, fritiert oder aus dem Ofen)
mit Huhn (mehrheitlich in Argentinien, nur aus dem Ofen)
mit Kaese und Schinken (gelegentlich in Argentinien, Ofen)
mit Mais (selten in Argentinien, Ofen)
mit Kaese (in Chile, fritiert)
mit Gemuese (in El Calafate, Ofen)
mit allem moeglichen ab Speisekarte im Restaurant (Puerto Natales, fritiert)
Eine Rangliste zu erstellen, ist nicht moeglich, eigentlich sind die die besten, die man gerade isst, wenn man fast am verhungern ist. Ich persoenlich mag die aus dem Ofen lieber, Flo sieht das auch so.
Gestern haben wir wie ganz normale Turis eine Busfahrt zum Perito Moreno Gletscher unternommen. Das sind 80km von der Stadt aus, man kann dort nicht campieren und ist deshalb denkbar ungeeignet als Velotour, zudem muesste man die genau gleiche Strecke wieder zurueckfahren.
Dieser Gletscher hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Es ist schon eindruecklich, diese Wand aus Eis zu sehen, die das ganze Tal ausfuellt. Anscheinend ist der Perito Moreno einer der wenigen Gletscher ueberhaupt, die noch wachsen. Darum knallt und kracht es auch die ganze Zeit irgendwo und dauernd fallen kleinere und groessere Eisstuecke in den See. Manchmal sogar halbe oder ganze Waende (bis zu 60m hoch), die einfach abbrechen oder in sich zusammenstuerzen. Eine zusammenbrechende Wand liess interessanterweise einen Turm stehen, der spaeter einfach umkippte und ins Wasser klatschte.
Gemeint ist der Turm links im Bild.
Wenn so ein Stueck Eis ins Wasser fiel, gab es jedesmal einen Riesenknall, selbst wenn das Stueck Eis gerade mal fussballgross war.
Hier ein Bild vom Perito Moreno und im Hintergrund der Beginn des riesigen Inlandeises.
Unabhaengig von El Calafate, hier eine kleine Liste unserer bisherigen Verluste:
Im Laufe des Nachmittags sind wir also voellig ausgehungert in Cerro Castillo angekommen und haben den angekuendigten Supermercado gesucht. Und schliesslich auch gefunden, nur dass man das winzige Laedeli nicht wirklich als Supermarkt bezeichnen konnte. Wir haben es aber geschafft, fuer die naechsten vier Tage Haferfloeckli, Teigwaren, Reis und Guetsli einzukaufen. Und es gab Empanadas! Juhuu! Wir haben sofort alle neun, die da waren gekauft und auch gleich gegessen. Die waren superfein. Darum haben wir gleich noch vier nachbestellt. Fuer Flo war das so tiptop, mein Magen fing recht bald zu rebellieren an.
Der Abend wurde entsprechend beschissen fuer mich. Wir durften in einem verwilderten Garten campen, WCs gab es aber keine und die oeffentlichen waren schlicht nicht benutzbar. Ok, kein Problem, zum kotzen braucht man schliesslich kein Klo, ein Busch reicht voellig aus. Und sobald es dunkel war, konnte man auch die andere Seite des Gartenzauns als WC missbrauchen. Das war aber ein Notfall, ehrlich!
Am naechsten Morgen besserte sich die Sache etwas, aber essen konnte ich erstmal nichts, was ein denkbar schlechter Start fuer einen anstrengenden Velotag ist. Dazu kam, dass es sehr kalt war und wir in der Nacht Schnee hatten, nun schon zum zweiten Mal. Am Morgen waermte es kaum, und die Bachbett-Schotterpiste verursachte mir ueble Magenschmerzen. Als wir endlich wieder auf die Asphaltstrasse kamen, standen wir vor einem Pass, wo wir unbedingt noch am selben Tag drueber wollten. Unterwegs campen kam eigentlich nicht in Frage, da alles voellig offen und stuermisch war. Das Kies am Strassenrand hatte eine Eisschicht, soviel zum Thema Sommer!
Nach einem weiteren, recht ereignislosen Tag kamen wir schliesslich in El Calafate an. Ereignislos heisst, natuerlich hat es gewindet und natuerlich war das Gegenwind, aber wir kamen trotzdem einigermassen voran.
Hier noch eine Empanada-Hommage
In Cerro Castillo hatte ich mir geschworen, nie mehr eine Empanada anzuruehren. Inzwischen hat sich das auf fritierte Fleisch-Empanadas reduziert. Erstens, weil ich glaube, dass das eine Vergeltungsmassnahme gegen abtruenige Vegis war, und zweitens, weil es hier in El Calafate eben auch megafeine Empanadas gibt. Und die sind nicht fritiert.
Diese Empanadas haben wir bisher angetroffen:
mit Fleisch (ueberall, fritiert oder aus dem Ofen)
mit Huhn (mehrheitlich in Argentinien, nur aus dem Ofen)
mit Kaese und Schinken (gelegentlich in Argentinien, Ofen)
mit Mais (selten in Argentinien, Ofen)
mit Kaese (in Chile, fritiert)
mit Gemuese (in El Calafate, Ofen)
mit allem moeglichen ab Speisekarte im Restaurant (Puerto Natales, fritiert)
Eine Rangliste zu erstellen, ist nicht moeglich, eigentlich sind die die besten, die man gerade isst, wenn man fast am verhungern ist. Ich persoenlich mag die aus dem Ofen lieber, Flo sieht das auch so.
Gestern haben wir wie ganz normale Turis eine Busfahrt zum Perito Moreno Gletscher unternommen. Das sind 80km von der Stadt aus, man kann dort nicht campieren und ist deshalb denkbar ungeeignet als Velotour, zudem muesste man die genau gleiche Strecke wieder zurueckfahren.
Dieser Gletscher hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Es ist schon eindruecklich, diese Wand aus Eis zu sehen, die das ganze Tal ausfuellt. Anscheinend ist der Perito Moreno einer der wenigen Gletscher ueberhaupt, die noch wachsen. Darum knallt und kracht es auch die ganze Zeit irgendwo und dauernd fallen kleinere und groessere Eisstuecke in den See. Manchmal sogar halbe oder ganze Waende (bis zu 60m hoch), die einfach abbrechen oder in sich zusammenstuerzen. Eine zusammenbrechende Wand liess interessanterweise einen Turm stehen, der spaeter einfach umkippte und ins Wasser klatschte.
Gemeint ist der Turm links im Bild.
Wenn so ein Stueck Eis ins Wasser fiel, gab es jedesmal einen Riesenknall, selbst wenn das Stueck Eis gerade mal fussballgross war.
Hier ein Bild vom Perito Moreno und im Hintergrund der Beginn des riesigen Inlandeises.
Unabhaengig von El Calafate, hier eine kleine Liste unserer bisherigen Verluste:
1 Seidenpyjama, Riss am Hintern, nicht reparabel, nicht ersetzbar
1 Zeltstange, kurz nach Punta Arenas beim Aufstellen zerbrochen, nicht reparabel, aber zum Glueck 3 Ersatzstangen dabei.
1 Velocomputer bzw. das Kabel, Reparaturversuch gescheitert, wird aber jetzt gerade ersetzt.
2 Platipus (faltbare Wasserflaschen), einer mit Loch, der andere mit geplatzter Naht, nicht reparabel (warum sind die Dinger so sauteuer und gehen doch gleich kaputt???)
1 Packtowel, im Nationalpark von den Maeusen gefressen, nicht reparabel, ersetzt.
1 ca. 15 Jahre alter Tagesrucksack, Reisverschluss haelt nicht mehr, wir spaeter ersetzt.
Freitag, 5. Februar 2010
Torres del Paine
Uff, wir haben es geschafft und sind in El Calafate angekommen, trotzt Schotter-Bachbett-Strassen, Huegeln, Wind und anderen widrigen Umstaenden.
Aber jetzt erst mal den Bericht zum Parque Nacional Torres del Paine. So vielversprechend sieht das aus, wenn man von Puerto Natales in die Richtung des Parkes schaut:
Wir sind dann aber trotzdem in Richtung Park Torres del Paine aufgebrochen, immer in der Hoffnung, dass das Wetter sich ja jederzeit aendern koennte. Fuer die erste Unterbrechung auf der huegeligen Schotterstrasse wenige Kilometer nach Puerto Natales sorgte die Cueva del Milodón, die Hoehle des Faultiers. Dort wurden zum ersten Mal Ueberreste eines Riesenfaultiers gefunden, das vor ca. 10'000-12'000 Jahren dort gewohnt hat (oder von den ersten Menschen dort geschlachtet wurde).
Nach der Hoehle, die riesig ist und durchaus bewohnbar wirkt, geht die Schotterstrasse munter weiter auf und ab, natuerlich immer gegen den Wind. Am naechsten Tag sah das Wetter im Park schon etwas anders aus. Wir waren allerdings auf immer noch eine Tagesfahrt von dort entfernt.
Blick in Richtung Paine-Massif vom Mirador Lago del Toro.
Einen Tag spaeter erreichten wir den Parkeingang. Interessanterweise lies der Wind fast genau am Parkeingang nach, als Entschaedigung began es zu regnen. Ich fuehlte mich dort schon ziemlich abgekaempft, aber Flo wollte noch zu einem Campingplatz ca. 17 km weiter im Park. Da die Strasse mehrheitlich einem See entlang ging, schloss er daraus, dass alles flach sein muesse. Ich fragte einen Ranger, der fand, es haette schon Huegel, aber die Subidas seien pequeñas, also nur kurze Steigungen. Das stimmte dann auch, dafuer waren sie absurd steil. Und ich absolut kaputt als wir endlich ankamen. Ich werde nie mehr einen Parkranger, der natuerlich Auto faehrt, nach Strassenkonditionen fragen!
Am Morgen drauf starteten wir recht spaet, dafuer aber genau dann, als die Sonne rauskam. Die voellig kranken Steigungen setzten sich durch den ganzen Park fort, an diesem Tag noch laenger, jedoch - wer glaubt's denn - mit teilweise massivem Rueckenwind! Das ist schon ein Hammer Gefuehl, vom Wind so einen Huegel hochgeschoben zu werden. Ohne diese Unterstuetzung waere ich bestimmt jetzt noch am schieben.
Taliban-Regime in Chile: Die Torres waren immer verschleiert.
Die zweite Uebernacht-Tour fuehrte zum Campamento Italiano, welches von der Ausstattung gleich war wie Las Torres: Es gab eine Toilette und Wasser aus dem Fluss. Worueber man sich bei einem gratis Platz aber nicht wirklich beklagen kann. Die Strecke fuehrte entlang dem Lago Nordenskjod unter den Cuernos del Paine durch, was wunderschoen war. Allerdings auch ziemlich nass, manchmal war nicht klar, was zuerst da gewesen war, Bachbett oder Weg. Das Campamento Italiano war auch im Wald, weshalb da mit Aussicht gar nichts lief, aber ein paar Minuten weiter sah das dann folgendermassen aus:
Cerro Paine Grande
Wie das Southamerica Handbook warnt, hat es im Park viele Maeuse, was teilweise ein Problem darstelle. Flo hat das natuerlich nicht sehr ernst genommen und entsprechend geflucht, als nicht nur ein halbes Pack Weizengries auslief als er es hochhob, sondern auch sei Packtowel grossflaechig zerfressen war. Immerhin hat jetzt ein Wurf Maeuse ein schoen gepolstertes Nest.
Nach einer weiteren Nacht im Camping Serón, sozusagen unserem Base-Camp, und einer schoenen warmen Dusche, ging's dann weiter in Richtung argentinischer Grenze und dann nach El Calafate.
Aber jetzt erst mal den Bericht zum Parque Nacional Torres del Paine. So vielversprechend sieht das aus, wenn man von Puerto Natales in die Richtung des Parkes schaut:
Wir sind dann aber trotzdem in Richtung Park Torres del Paine aufgebrochen, immer in der Hoffnung, dass das Wetter sich ja jederzeit aendern koennte. Fuer die erste Unterbrechung auf der huegeligen Schotterstrasse wenige Kilometer nach Puerto Natales sorgte die Cueva del Milodón, die Hoehle des Faultiers. Dort wurden zum ersten Mal Ueberreste eines Riesenfaultiers gefunden, das vor ca. 10'000-12'000 Jahren dort gewohnt hat (oder von den ersten Menschen dort geschlachtet wurde).
Nach der Hoehle, die riesig ist und durchaus bewohnbar wirkt, geht die Schotterstrasse munter weiter auf und ab, natuerlich immer gegen den Wind. Am naechsten Tag sah das Wetter im Park schon etwas anders aus. Wir waren allerdings auf immer noch eine Tagesfahrt von dort entfernt.
Blick in Richtung Paine-Massif vom Mirador Lago del Toro.
Einen Tag spaeter erreichten wir den Parkeingang. Interessanterweise lies der Wind fast genau am Parkeingang nach, als Entschaedigung began es zu regnen. Ich fuehlte mich dort schon ziemlich abgekaempft, aber Flo wollte noch zu einem Campingplatz ca. 17 km weiter im Park. Da die Strasse mehrheitlich einem See entlang ging, schloss er daraus, dass alles flach sein muesse. Ich fragte einen Ranger, der fand, es haette schon Huegel, aber die Subidas seien pequeñas, also nur kurze Steigungen. Das stimmte dann auch, dafuer waren sie absurd steil. Und ich absolut kaputt als wir endlich ankamen. Ich werde nie mehr einen Parkranger, der natuerlich Auto faehrt, nach Strassenkonditionen fragen!
Am Morgen drauf starteten wir recht spaet, dafuer aber genau dann, als die Sonne rauskam. Die voellig kranken Steigungen setzten sich durch den ganzen Park fort, an diesem Tag noch laenger, jedoch - wer glaubt's denn - mit teilweise massivem Rueckenwind! Das ist schon ein Hammer Gefuehl, vom Wind so einen Huegel hochgeschoben zu werden. Ohne diese Unterstuetzung waere ich bestimmt jetzt noch am schieben.
Dann bekamen wir einen Tag Zwangspause verordnet. Wir wollten eigentlich wandern gehen, hatten aber beschlossen, nur bei gutem Wetter loszumarschieren. Und es regnete. Und regnete. Und wir schliefen und schliefen. So wenig hatten wir schon lange nicht mehr gemacht. Perfekt:-)
Die Wanderung fand dann doch noch statt, vom Camping Serón, wo wir die zweite und dritte Nacht im Nationalpark verbracht hatten, zum Campamento Las Torres, einem feuchten Campingplatz im Wald, wo aus auch bald zu regnen begann und schweinekalt war. In der Nacht schneite es dann auch. Und da es so nass war, konnten wir wieder ausschlafen. Auch schoen.
Im Laufe des Vormittags klarte es auf und wir "rannten", auf gute Sicht hoffend, zum Mirador Las Torres rauf. Wir verbrachten schliesslich fast eine Stunde dort oben, aber wirklich klar war der Himmel nie. Aber wir hatten die Torres del Paine von Nahem gesehen und waren zufrieden damit.
Im Laufe des Vormittags klarte es auf und wir "rannten", auf gute Sicht hoffend, zum Mirador Las Torres rauf. Wir verbrachten schliesslich fast eine Stunde dort oben, aber wirklich klar war der Himmel nie. Aber wir hatten die Torres del Paine von Nahem gesehen und waren zufrieden damit.
Taliban-Regime in Chile: Die Torres waren immer verschleiert.
Die zweite Uebernacht-Tour fuehrte zum Campamento Italiano, welches von der Ausstattung gleich war wie Las Torres: Es gab eine Toilette und Wasser aus dem Fluss. Worueber man sich bei einem gratis Platz aber nicht wirklich beklagen kann. Die Strecke fuehrte entlang dem Lago Nordenskjod unter den Cuernos del Paine durch, was wunderschoen war. Allerdings auch ziemlich nass, manchmal war nicht klar, was zuerst da gewesen war, Bachbett oder Weg. Das Campamento Italiano war auch im Wald, weshalb da mit Aussicht gar nichts lief, aber ein paar Minuten weiter sah das dann folgendermassen aus:
Cerro Paine Grande
Wie das Southamerica Handbook warnt, hat es im Park viele Maeuse, was teilweise ein Problem darstelle. Flo hat das natuerlich nicht sehr ernst genommen und entsprechend geflucht, als nicht nur ein halbes Pack Weizengries auslief als er es hochhob, sondern auch sei Packtowel grossflaechig zerfressen war. Immerhin hat jetzt ein Wurf Maeuse ein schoen gepolstertes Nest.
Nach einer weiteren Nacht im Camping Serón, sozusagen unserem Base-Camp, und einer schoenen warmen Dusche, ging's dann weiter in Richtung argentinischer Grenze und dann nach El Calafate.
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