Freitag, 28. Mai 2010

Noch mehr technische Probleme

Ja, wir sind gestern in Richtung Potosí aufgebrochen. Leider haben wir keine 4 km geschafft, dann ist Martinas Pedale abgefallen. Sie hat schon seit laengerem Probleme mit dieser Pedale, da ist eine Schraube verlorengegangen, die nicht haette verloren gehen sollen. Darum ist irgendwann ein Teil abgebrochen, das nicht haette abbrechen duerfen. Vermutlich hat die Pedale auf der Lagunenroute nur gehalten, weil alles versandet war. Nach putzen und fetten in Uyuni wollte das Teil definitiv nicht mehr.

Wir sind also nach Uyuni zurueckgekehrt und direkt zum Terminal de Autobuses gegangen. Dieses "Terminal" ist eine Strasse mit vielen kleinen Bueros von vielen kleinen Busunternehmen. Vor diesen Bueros steht i.d.R. eine junge Frau, die die naechste Destination und Abfahr ausruft. Immer und immer wieder. Auf diese Weise haben auch wir unseren Bus gefunden. Erst hiess es, die Velos koennten gratis mit, dann mussten wir ploetzlich 20 Bolivianos zusaetzlich bezahlen. Der Fahrpreis kostete allerdings nur Bs. 30 pro Person. Beim aktuellen Kurs ca. CHF 4.80 fuer eine fast 6-stuendige Fahrt!

Unsere Velos werden auf den Bus gepackt.


Ist schon krass, wieviel weniger kompliziert als beispielsweise die Argentinier die Bolivianer sind. Da musste nichts eingepackt oder abmontiert werden, die Velos wurden einfach mit dem restlichen Gepaeck aufs Dach gepackt. Beim Zuschauen tat das fast ein Bischen weh, es scheint aber nichts kaputt gegangen zu sein.

In diesem Bus befanden sich ausser uns keine weiteren Touris. Aber auch bei den Einheimischen gibt es Unterschiede. Die Mehrheit war wohl aus Uyuni und Region und entsprachen recht gut dem Bild der typischen Bolivianer. Dann waren da noch zwei junge Frauen mit kleinem Huendchen, die eher dem Grossstadt-Chick-Typ entsprachen. Ziemlich ueberrascht waren wir, als eine dieser aelteren "Postkarten-Bolivianerinnen" in einem kleinen Kaff ausstieg und als erstes ihr Handy zueckte. Keine Ahnung, ob sie dort Kontakt hatte, aber nur schon die Tatsache, dass sie ein Natel besass, liess uns staunen

Im Bus reiste noch eine kleine Familie, Eltern und ein drei- bis vierjaehriges Maedchen. Die Kleine langweilte sich offenbar und spatzierte ab und zu durch den Bus oder kletterte auf den Sitzen rum. Fuer den skeptischen Gesichtsausdruck ist glaub' Flo respektive sein Bart verantwortlich, der scheint ihr hoechst suspekt erschienen zu sein.



Durch das Busfenster hat es leider keine guten Landschaftsbilder gegeben, wobei die Landschaft auch nicht spektakulaer war. Ein paar Schluchten mit markanten Felsformationen waren das Highlight eines ueber 200 km waehrenden Auf und Ab. Die Strasse ist im Begriff, asphaltiert zu werden, d.h. im Moment ist sie eine grosse Baustelle mit vielen "Desvios", Umleitungen, sehr guten und sehr schlechten Strecken. Einerseits ist es schade, dass wir sie nicht mit dem Velo gefahren sind, andererseits waere es teilweise wohl sehr anstrengend geworden. So hat sich die Anstrengung darauf beschraenkt, die Velos vom Terminal de Autobuses zu einem Hostal zu stossen, allerdings ging das etwa 10 min steil bergauf, und das immerhin wieder auf etwa 4'000 m Hoehe.

Bemerkenswert an Potosí: Hier ist es trotzt der Hoehe relativ warm, was wir uns nicht recht erklaeren koennen. Auch sonst gefaellt uns die Stadt, es herrscht zwar ein totales Chaos und Gewimmel in den Strassen, umso interessanter ist es, hier die Leute zu beobachten. Das Gemisch von Moderne einerseits, traditionell gekleideten Indigena-Frauen andererseits ist sehr speziell

Morgen machen wir eine Touri-Tour in die Minen des Cerro Rico, der naechste Blog sollte also morgen Nachmittag (Bolivien-Zeit) online gehen.

2 Kommentare:

  1. vielen Dank für den tollen Lesestoff. Seid geduldig miteinander und geniesst einfach die gemeinsame Zeit, halt des öfftern im Bus. Nicht nur ihr, auch eure Velos haben gelitten.
    Liebe Grüsse an Martina, sorry, dass Flo nicht zum Gentleman erzogen wurde. Seine Schwester war wohl zu burschikos, um das zu lernen! Ich nehme dieses Versäumis auf mich, kann aber auf die Distanz ja auch nicht helfen.

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  2. Wurde von einem Telefonanruf unterbrochen:
    ganz herzliche Grüsse an euch alle, Mami, und Lukas ruft auch im Hintergrund

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