Wer sagt denn, dass die Schweiz keine Kolonien haette? Hier in Argentinien, etwa 20 km von Bariloche entfernt traegt ein kleines, sehr touristisches Doerflein den Namen Schweizer Kolonie. Wir haben dort eine Nacht auf einem Campingplatz verbracht und sind zum Schluss gekommen, dass die Ortschaft trotzt all den Schweizer Kreuzen nicht sehr schweizerisch ist. Gestern Abend sind wir um ca. 20 Uhr durch das Dorf spaziert, da waren schon alle Geschaefte geschlossen. Gut, das ist vielleicht eher unargentinisch als unschweizerisch. Aber heute Morgen war bis 12 Uhr immer noch voellig tote Hose, dass waere bei uns kaum vorstellbar. Trotzdem, das Kaff ist herzig.
Die Fahrt von Bolson dorthin haben wir auch genossen. Es war zwar etwas huegelig, das war in den Bergen aber naheligend. Wir haben auch endlich das perfekte wilde Camp gefunden, es hatte wirklich keinen Haken, es war alles da, was man sich wuenschen konnte. Weit genug von der Strasse entfernt um einigermassen Ruhe zu haben, Wasser in der Naehe, schoen flache Stelle fuers Zelt, keine Dornen oder Samen, die ueberall kleben bleiben, kein Wind, keine Viecher, die Laerm machen und nicht viele Muecken. Einfach ideal. Die Nacht war so klar, dass wir nach Mitternacht aufstanden und die Sterne bestaunten. Das war ein richtiges Geblinke und Geflackere, man haette meinen koennen, da oben finde eine Party mit Feuerwerk statt. Auch Sternschnuppen haben nicht gefehlt.
Flo schaffte es sogar, das Cruz del Sur, das Kreuz des Suedens zu fotografieren.
In Realitaet hatte es natuerlich viel mehr Sternen, hier sind nur die paar hellsten drauf.
Auf dem Weg nach Bariloche verbrachten wir noch eine Nacht im Nationalpark Nahuel Huapi. Dort haben wir eine "unbepackte" Velotour zu einem beeidruckenden Wasserfall, der Cascade de los Alerces gemacht. Die Strasse war wieder einmal eine Katastrophe, wie immer in Nationalpaerken, die Landschaft dafuer sehenswert.
Andri, was hast Du hier sensationelles geleistet, dass gleich ein See (und ein Berg) nach Dir benannt wurden?
Eine erste Erkundungstour durch Bariloche hat ergeben, dass es hier noch viel mehr Schokoladen- und Suessigkeitenlaeden gibt als in Zuerich. Dass Ostern nicht mehr fern sein kann, beweisen all die wunderschoenen bemalten und verzierten Eier in den Schaufenstern. Ausser den auch bei uns ueblichen Hasen und Huehnern gibt es hier auch Schokoladebaeren, Affen, Koalas, Handys und Fotoaparate. Und alles mit einer bemerkenswerten Liebe zum Detail.
Da sich Flos Spanischkenntnisse nach wie vor in Grenzen halten, haben wir eine Woche Sprachkurs gebucht. D.h. wir bleiben mindestens bis zum 28. Maerz hier. Ob in dieser Woche viel erwaehnenswertes passiert weiss ich nicht. Aber vielleicht gibt es ja irgendwelche Themen betr. unsere Reise, die euch interessieren und wir noch nie erwaehnt haben. Falls dem so ist, koennt ihr gerne einen Kommentar anbringen, dann werde ich einen entsprechenden Text komponieren.
Donnerstag, 18. März 2010
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liebe monika
AntwortenLöschenich warte immer gespannt darauf, einen neuen reisebericht von dir zu lesen und tue dies mit grösstem vergnügen. du schreibst echt total gut, spannend und sehr unterhaltsam und WAS du schreibst, bringt uns immer wieder zum staunen. was für eine komplett andere welt, in der du dich befindest ....!?!
vielen dank fürs teilhabenlassen und ich wünsche euch weiterhin von herzen gute reise!
liebe grüsse, züsi
ps: viel erfolg im spanisch kurs!