Die Strecke von Futaleufú nach Esquel betraegt ca. 70 km und dazwischen ist auf der Karte eine weitere Ortschaft eingezeichnet. Ich erwartete irgend so ein Kaff im Stile von Puyuhuapi und war recht geschockt als wir durch eine richtige Stadt fuhren, so mit Sportlaeden, Tieraerzten, vielen Supermaerkten und allem, was eben eine Stadt ausmacht. Nach Trevelín begegneten uns auch jede Menge anderer Velofahren, nicht Reisende, sondern "normale" Leute beim Sport treiben. Kurz vor Esquel sahen wir sogar Kinder, die Hunde spazieren fuehrten. Sowas hatten wir seit Buenos Aires nicht mehr gesehen, wir waren echt wieder in der Zivilistation angekommen!
Nach Esquel waren wir wieder in der Pampa. Diese beiden erodierten Vulkankegel waren das Aufregendste, was die Landschaft zu bieten hatte.
An der Strasse stand auch wieder so ein Schild mit krummen Baeumen, womit vor heftigem Wind gewarnt wurde. Da wir kaum etwas spuerten und wenn, dann Rueckenwind, lachten wir nur. Wir kamen auch sensationell vorwaerts, in einem halben Tag machten wir 57 km und freuten uns auf den naechsten Tag unter solchen Bedingenungen. Wir campten unter einer Bruecke, wo wir den starken Wind, der am Abend aufkam, zwar sehr wohl registrierten, wirklich besorgt waren wir deswegen allerdings nicht.
Haetten wir aber sein sollen. Am Morgen schaffte ich es nicht einmal, das Velo auf die Strasse zu schieben. Obwohl der Wind vermutlich nicht ganz so stark war wie zwischen Punta Arenas und Puerto Natales, waere es mir absolut unmoeglich gewesen, so Velo zu fahren. Flo war entsprechend genervt, dass ich schon wieder "schwaenzen" wollte, und ich gab mein Bestes, das Velo durch das Kies auf die Strasse zu kriegen, aber es ging wirklich nicht! Wenn ich jetzt daran zurueckdenke, erscheint mir das auch eher schlapp, aber so ein Sturm laesst eben nicht mit sich diskutieren.
Netterweise reagierte der Fahrer eines kleinen Lasters auf meinen austestreckten Daumen und nahm uns auf seiner Ladeflaeche mit. Auf dem naechsten Bild sieht man wie trueb die Luft in Bodennaehe ist. Auch wenn das kein richtiger Sandsturm war, waere es sehr unangenehm gewesen, dort Velo zu fahren und die ganze Zeit Sand und kleine Steinchen ins Gesicht geblasen zu bekommen.
Nun sind wir seit gestern in El Bolsón und eigentlich bereue ich es schon, diese Strecke nicht selber gefahren zu sein. Der Uebergang der platten, oeden Pampa in gruenere, huegligere und sogar bergige Landschaft waere sehr schoen gewesen. Dafuer ist das Staedtchen huebsch. An der Plaza steht eine der genialsten Statuen oder eher Kunstwerke, das ich je gesehen habe. Leider gibt es dazu keine weiteren Erklaerungen. Fuer mich sieht das nach die Sonne anbetenden Mapuche aus, wobei ich keine Ahnung habe, ob die Mapuche je so etwas gemacht haetten. Und die Schnizterei ist "dreidimensional", es hat noch zwei weitere solcher Leute dort in den Stamm geschnizt, so dass sie eine Art Dreieck bilden. Aeusserst originell und kuenstlerisch unschlagbar.
Ein paar weiteres Detail ueber El Bolsón. Anscheinend gibt es hier traditionellerweise eine groessere Hippiegemeinde, die seit Jahren ein spezielles Kraut, Canavis bolsonescus, anbaut. Waehrend wir gerne oertliche Spezialitaeten, wie z.B. Torta Galesa, eine Art English Cake, probieren, werden wir dieses Kraut auslassen und uns auf die lokale Empanadería beschraenken, die meine bisherige Empanada-Liste zu Makulatur verkommen laesst.
Sonntag, 14. März 2010
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hoi monika und florian, die nusstorte ist gut. liebe grüsse von lukass
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