Samstag, 24. April 2010

San Salvador de Jujuy

Wir sind gestern Abend tatsächlich mit nur etwas mehr als einer halben Stunde Verspätung, pünktlich also, in Jujuy angekommen. Auch unsere Velos seien hier, allerdings nicht im Terminal de Omnibuses, sondern in einem Frachtraum etwa fünf Minuten von dort entfernt. Ein Mitarbeiter von Andesmar, unserem Busunternehmen, brachte uns netterweise gleich dorthin. In leichtem Regen bauten wir unsere Velos zusammen. Fluchend stellten Flo und ich fest, dass wir unsere Pedalen nicht dabei hatten, die befanden sich im Rest des Gepäcks, das wir im Busterminal eingestellt hatten, in Flos Fall auch die Achse des Vorderrades. Schon mal gut. Irgendwann stellte Flo fest, dass an seiner Gabel irgendwas verbogen war, jedenfall brachte er das Rad nicht rein.

Das Taxi, das ein hilfsbereiter Kioskbesitzer für uns gerufen hatte, war denn auch viel zu klein, um ein Velo zu transportieren und der versprochene Kollege mit einem grösseren Wagen tauchte nie auf. Also stiessen respektive trugen wir die Velos in Richtung des Busterminals in der Hoffnung, unterwegs eine Bicicletería zu finden, was auch klappte. Flo und der Mechaniker bastelten dort ziemlich lange am Velo herum. Martina fuhr inzwischen zum Terminal um die Achse und die Pedalen zu holen. Bis Flos Velo wieder in fahrtüchtigen Zustand war, war es längst dunkel und ein Licht hatte natürlich niemand dabei, da wir nicht mit einer solchen Verspätung gerechnet hatten. Bei der Turi-Info beim Busterminal erhielt ich einen Stadtplan und so fanden wir auch in der Dunkelheit das schon vorher ausgewählte Hostal.

Heute wanderten wir etwas durch die Stadt um die üblichen Einkäufe zu tätigen. Jujuy scheit wieder extrem Indígena-Land zu sein, als Weisse fühlen wir uns hier (wie schon gestern im Bus) etwas fehl am Platz. Hier hat es auch viele Stände an der Strasse, wo man allerlei, z.B. kopierte CDs und DVDs, kaufen kann, aber auch Märkte mit Früchten und Gemüse. Wir besorgten uns auch die obligatorischen Coca-Blätter, schliesslich haben wir vor, demnächst in höhere Gefilde vorzustossen. Heute fand auch eine Demonstration statt, mit Trommeln, Pauken und Sirenen. Ich habe einen Teilnehmer gefragt worum es denn ginge, habe von seiner Antwort aber leider kein Wort verstanden. Hier im Hostal wurde mir eben gesagt, dass es fast jeden Tag irgend eine Demo gäbe, das sei völlig normal.

Viele verschiedene Kartoffeln aus Bolivien


Heute findet in Jujuy das Lateinamerikanische Festival der freien Installation von Software statt, Eintritt frei. Eigentlich müsste man hier gehen, einfach um zu sehen, was da abgeht.



Morgen wird unsere Velotour nun endgültig ernst. Wir starten in Richtung Chile via Paso de Jama. Der höchste Punkt dieses Passes, der eigentlich aus mehreren Pässen besteht, liegt auf ca. 4'800 m. Immerhin wird das wohl als Akklimatisierung für das Altiplano taugen.

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